Oberste Prämisse für die Sanierug des Hauses Schönaugasse 7 ist die Erhaltung bzw. Fortführung der vorgefundenen Charakteristika. Im Speziellen bedeutet dies:
– Zweifärbigkeit in der Fassadengestaltung; Symbiose der Farben grau und weiß als Synonym für Technik und Kunst und somit das breitgefächerte Arbeitsfeld der Berufsgruppe widerspiegelt, platingraue Fassade (homogene Hülle mit dem grauen Schieferdach), weiße Fensterelemente, weiße Leibungen, sämtliche hinzugefügten Elemente hofseitig werden ebenfalls weiß/hell gehalten,
– die Plastizität der Gründerzeitlichen Fassade wird durch die straßenseitig vorgesetzten Schiebefaltbalken aus Holz – eine Weiterentwicklung der in der Altstadt gängigen Balken – in den Obergeschoßen 1-3 verstärkt,
– Aufwertung der hofseitigen Veranden durch die Schaffung einer offenen Raumzone (Erschließung, Garderobe, Warten, Besprechung) in diesem Bereich, Belichtung der tiefen Raumzonen, Durchlüftung möglich,
– Lift wird als additives Element vor die Fassade gesetzt,
– die großen Zimmer werden durch Belegung mit den entsprechenden Funktionen weitest gehend erhalten und durch offene Raumzonen in den Zugangsbereichen ergänzt,
– das Stiegenhaus bleibt in seiner Materialität (Holz) erhalten.
Neben der kompletten Neuerrichtung und –ordnung der infrastrukturellen Einrichtung (Lüftung, Kühlung, Sanitär) wurden durch die Umgestaltung vor allem klare, offene Raumzonen geschaffen, die zur interdisziplinären Zusammenarbeit einladen.
Der Innenhof wird von sämtlichen bestehenden Einbauten freigeräumt. Der Lift wird als neues (vertikales) Element mit einer Glaszäsur vor die südliche Veranda, mit direkter Anbindung an das Treppenhaus gestellt.
Entlang der östlichen Grundgrenze, gegenüber dem Gebäude werden die erforderlichen Nebenräume (überdachter Fahrradabstellplatz, Müllraum) situiert. Sie werden um eine Sitzgelegenheit und eine dem Foyer vorgelagerten Terrasse ergänzt und bilden in Form einer horizontalen Figur den räumlichen Abschluss des Hofes.
Die beiden liegenden und stehenden Elemente integrieren sich durch die weiße/helle Gestaltung und die hölzernen Texturen, die nach Jahren vergrauen werden, in das grau-weiße Farbspiel.
Der befestigte Hofbelag wird um ein Rasenfeld mit Baumpflanzung ergänzt.
Bauherr: Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten vertreten durch Präsident DI Gerald Fuxjäger
Generalplanung und Örtliche Bauaufsicht: Architektur Strobl
Mitarbeit: Thomas Moser, Davide Barbieri, Marika Atzwanger
Statik: DI Johann Birner
E-Planung: TB Ing. Bernhard Hammer
Haustechnik: TB Ing. Bernhard Hammer
Bauphysik: Vatter & Partner ZT GmbH
Brandschutzplanung: Norbert Rabl ZT GmbH
Geladener Wettbewerb: Mai 2012, 1.Preis
Baustart: März 2013
Fertigstellung: September 2013
NGF: 1.745 m²
Innenhof: 390 m²
Fotos: Paul Ott